7
April
2024

Wenn mir aber gerade nicht nach lächeln zumute ist...

versteht mich bitte nicht falsch! Ich lächele eigentlich recht viel und im Großen und Ganzen geht es mir gut aber es gibt eben auch Zeiten, da würde ich mich am liebsten einfach nur unter der Bettdecke vergraben und dafür beten, dass das hier alles bald ein Ende findet und wisst ihr was? Das ist völlig okay.

Wenn dein Lächeln nicht echt ist, lächle besser gar nicht!

Ständiges Lächeln ist pathologisch

Nicht immer lächeln ist das, was dich zum Menschen macht.

„Lächel doch mal!“ ist so ein Satz, der mir die Galle hoch kommen lässt. Ich lächele, wenn mir danach zumute ist und in der Regel ist mir danach zumute, wenn mir Gutes widerfährt oder ich eben gerade aus einem emotionalen Tief wieder raus gekommen bin. Das gehört einfach zu mir und ich finde den Umgang mit solchen Phasen in unserer Gesellschaft einfach nur noch traurig.

Beziehungsvoraussetzung Nummer 1 heutzutage: Sei glücklich! Am besten die ganze Zeit. Lächle immer und dann wirst du auch gemocht. Bist du mal schlecht drauf, wirst du gemieden wie das Weihwasser vom Teufel. Klar. Kann man verstehen. Niemand setzt sich gerne mit den schweren Emotionen anderer auseinander. Lernt man ja auch nicht. Wer bringt es einem bei? Die einzigen, die es lernen sind diejenigen, die sich selbst mit ihren schweren Emotionen auseinander setzen müssen und ihnen nicht entkommen können. Dabei geht es in solchen Situationen einfach nur darum nicht allein zu sein. Man muss noch nicht mal über die Probleme reden. Einfach das Gefühl zu haben, dass es okay ist mal nicht okay zu sein, reicht in der Regel schon aus, damit solche Phasen vorüber gehen.

„Bringt doch nichts sich Sorgen zu machen um Dinge die du nicht ändern kannst.“, „Das macht es ja jetzt auch nicht besser.“ Wer weiß? Vielleicht würde es die Probleme in unserer Welt nicht geben, wenn wir uns einfach mal alle darum Sorgen machen würden und nicht einfach so täten, als ginge uns das nichts an. Meine Seele kann das Leiden anderer und auch mein eigenes nicht ignorieren. Das fühlt sich nicht schön an aber, Herrgott, ich lebe nicht, damit sich alles immer schön anfühlt. Ich lebe, weil ich das Leben erleben will und dazu gehört, dass mir nicht immer nach Lächeln zumute ist. Das macht mich zum Menschen. Das hat mich Mitgefühl und Liebe gelehrt.

Es ist einfach das Schöne und Leichte zu lieben. Das kann jeder. Das erfordert keine Anstrengung aber hin zu schauen, wenn sich eben etwas schwer anfühlt, etwas Makel hat, nicht schön ist – das ist die Herausforderung für das Herz. Und dabei geht es nicht darum, dass man das an anderen liebt – das ist nur der Spiegel des eigenen Umgangs mit sich selbst. Es geht darum, dass man das an sich selbst liebt und annimmt, denn man ist eben kein ganzer Mensch, wenn man sich nur gern hat, wenn man lächelt und erfolgreich ist. Es ist keine Schwäche Gefühle zu haben. Es ist das, was uns zum gesellschaftsfähigen, mitfühlenden Menschen machen sollte.

 

Lerne dich zu lieben, so wie du gerade bist! Es ist okay auch mal nicht zu lächeln oder das zu schaffen, was du dir vorgenommen hast. Das zeigt, dass du noch ein Mensch bist. Gehe besonders in solchen Situationen sanft mit dir um und gib eben den Anteilen in dir Raum, die dem Leistungsdruck dieser Gesellschaft nicht stand halten können. Das ist normal. Was nicht normal ist, ist eine Gesellschaft, die es verachtet, wenn man mal nicht perfekt ist. Nicht normal ist, dass man ständig glücklich ist und ständig lächelt, also sei du selbst und wenn dir gerade nicht nach lächeln zumute ist, dann lächle eben nicht! Das geht vorbei, wie alles im Leben. Um so echter ist dein Lächeln dann, wenn dir wirklich danach ist.

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